Jüdischer Wohnort Kirchheim

Zu Beginn der NS-Verfolgungen 1933 wohnten in Kirchheim neun jüdische Bürgerinnen und Bürger, die zu zwei miteinander verwandten Familien gehörten. Die Geschichte der kleinen Kultusgemeinde reicht ins 16. Jahrhundert zurück. 1779 lebten vier jüdische Familien im Ort, 1817 waren es 13 Haushalte mit 45 Personen. Um 1908 löste sich die Gemeinde auf und schloss sich an die von Geroldshausen an. Berühmt wurde der Ort wegen seiner im 18. Jahrhundert im Inneren komplett bemalten Holz-Synagoge.

Die NS-Repressionen und Wirtschaftsboykotte zwangen die Familien 1937 zur Aufgabe ihrer Geschäfte. Es gelang ihnen, nach Südafrika und in die USA auszuwandern. Damit hat Kirchheim keine eigenen Shoa-Opfer zu beklagen.

Die Gemeinde Geroldshausen erinnert mit zwei Gepäckstücken an die deportierten Jüdinnen und Juden des Ortes. Dies schließt die Kirchheimer Jüdinnen und Juden ein. Ein Gepäckstück befindet sich in Geroldshausen, das zweite in Würzburg und bildet zusammen mit denen anderer Kommunen den “DenkOrt Deportationen” vor dem Hauptbahnhof. Siehe Grundinformationen zu den jüdischen Gemeinden und zum “DenkOrt”.

Angaben zum Standort des DenkOrts in Geroldshausen folgen zu gegebener Zeit.

Ausführlichere Informationen zur jüdischen Gemeinde Kirchheim
Quellen zu den Gemeindeartikeln

© JSZ, Recherche und Text: Nathalie Jäger & Rotraud Ries